In Japan, wo Überarbeitung weit verbreitet ist, wächst das Interesse am Einsatz künstlicher Techniken, um Arbeitnehmer wach und bewusst zu halten. Japanische Arbeitnehmer leiden häufig unter Müdigkeit und Erschöpfung, weil ihre Arbeitsplatzkultur harte Arbeit und lange Arbeitszeiten schätzt. Als Reaktion darauf haben Unternehmen damit begonnen, verschiedene Strategien zu prüfen, wie z. B. den Einsatz von Stimulanzien und anderen künstlichen Interventionen, um ihre Mitarbeiter dabei zu unterstützen, aufmerksam und produktiv zu sein.
Koffein ist die bekannteste dieser Behandlungen und wird in Japan ausgiebig verwendet, um wach und bewusst zu bleiben. Um sie den ganzen Tag über mit Energie zu versorgen, bieten viele Unternehmen ihren Mitarbeitern sogar kostenlosen Kaffee und Tee an. Einige Arbeitnehmer finden jedoch, dass Koffein nicht ausreicht, um sie wach zu halten, und wenden sich als Alternative zu verschreibungspflichtigen Stimulanzien und Energy-Drinks.
Ein neuer Trend hat sich kürzlich in Japan entwickelt, wo Unternehmen mit einer neuartigen Form der künstlichen Intervention namens Hirnstimulation experimentieren. Um Kognition, Stimmung und Aufmerksamkeit zu steigern, werden dabei bestimmte Hirnregionen mit elektrischen Strömen stimuliert. Viele Unternehmen sind optimistisch in Bezug auf die potenziellen Vorteile dieser Technik, obwohl sie noch relativ neu und weitgehend unerprobt ist.
Ein Unternehmen, das an vorderster Front dieser Bewegung steht, ist das japanische Start-up Neurowear, das ein Gerät namens „Focus Gear“ entwickelt hat. Das System zielt mit elektrischer Stimulation auf bestimmte Gehirnregionen ab, die an kognitiven Prozessen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Entscheidungsfindung beteiligt sind. Auf der Website des Unternehmens heißt es, dass das Gadget den Benutzern dabei helfen soll, „längere Zeiträume konzentriert und wachsam zu bleiben, ohne Koffein oder andere Stimulanzien zu benötigen“.
Das Unternehmen ist sich sicher, dass das Focus Gear bald für die kommerzielle Nutzung angeboten wird, obwohl das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales ihm noch keine Genehmigung erteilt hat. Das Unternehmen hat das Gerät in der Zwischenzeit mit einer kleinen Gruppe von Benutzern, darunter Büroangestellte und Studenten, getestet, um seine Wirksamkeit zu bestimmen.
Die Hirnstimulation mag Vorteile haben, aber es gibt Bedenken, wie sich solche Verfahren langfristig auf die Menschen auswirken würden. Die Verwendung von elektrischem Strom zur Beeinflussung des Gehirns kann laut Kritikern unvorhergesehene Auswirkungen haben, wie z. B. eine Schädigung des Nervengewebes und eine Störung der normalen Gehirnfunktion. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Menschen, die ihre kognitiven Fähigkeiten über das moralisch oder sicher Akzeptable hinaus verbessern wollen, solche Interventionen missbrauchen könnten.
Neben der Hirnstimulation werden in Japan auch andere Arten der künstlichen Intervention erforscht. Der Einsatz von „Smart Drugs“ oder verschreibungspflichtigen Medikamenten zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit ist eine solche Intervention. Während diese Medikamente häufig Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder Narkolepsie verschrieben werden, verwenden sie auch zunehmend gesunde Menschen, die ihre Konzentration und Produktivität steigern möchten.
Der Konsum von Smart Drugs ist jedoch mit Risiken verbunden. Diese Medikamente können unerwünschte Wirkungen wie Schlaflosigkeit, Angstzustände und einen Anstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz haben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass diese Medikamente von Personen missbraucht werden, die sich einen unfairen Vorteil gegenüber Gleichaltrigen verschaffen wollen, da die Langzeitwirkungen dieser Medikamente nicht vollständig bekannt sind.
Der Einsatz künstlicher Mittel, um die Mitarbeiter wach und produktiv zu halten, mag wie ein gutes Konzept erscheinen, aber es gibt damit verbundene Risiken sowie ethische Fragen, die berücksichtigt werden müssen. Für Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter an erste Stelle zu setzen, anstatt sich kurzfristigen Lösungen zuzuwenden, die unbeabsichtigte Auswirkungen haben können, da Japan weiterhin mit seiner Kultur der Überarbeitung und Müdigkeit zu kämpfen hat. Es gibt zwar keine schnelle Lösung für das Problem der Müdigkeit bei der Arbeit, aber die Bekämpfung der zugrunde liegenden Ursachen von Stress und Überarbeitung kann eine langfristig tragfähigere Lösung sein.